Katzenfutter selber machen

Katzenfutter selber machen: Tipps und Rezepte

Katzen gehören zu den Gourmets unter den Haustieren. Deshalb möchten viele Katzenbesitzer ihre Vierbeiner besonders verwöhnen und Katzenfutter selber machen. Wir verraten Ihnen, worauf es bei selbst zubereiteten Mahlzeiten für die Samtpfote ankommt.

Katzenfutter selber machen – ein Pro und Contra

Warum sollte man Katzenfutter überhaupt selber machen? Was spricht dafür, was dagegen?

Die Vorteile:

  • Preis: Die eigene Zubereitung von Futter für Ihren Vierbeiner kann in einigen Fällen günstiger sein als der Kauf von Fertigfutter aus der Dose.
  • Kontrolle: Wenn Sie Katzenfutter selbst kochen, wissen Sie genau, was ins Futter Ihres Stubentigers reinkommt. Selbst gekochtes Futter beinhaltet meistens keine künstlichen Aromen oder Farbstoffe und enthält auch keine Konservierungsstoffe.
  • Transparenz: Bei gekauftem Katzenfutter sind die Anteile der Inhaltsstoffe in einigen Fällen gar nicht detailliert deklariert. Beim selber Machen von Katzenfutter, wissen Sie wieviel Fleisch & Co. im Fressnapf landen.

Die Nachteile:

  • Zeit: Das Zubereiten einer selbst gemachten Mahlzeit kostet Zeit. Sie können Ihrer Katze nicht einfach etwas von Ihrem Essen abgeben, sondern müssen spezielle Zutaten und Rezepte verwenden.
  • Ausgewogenheit: Zu den Bausteinen einer katzengerechten Ernährung gehören spezifische Nährstoffe in besonderen Mengenverhältnissen. Taurin, eine Aminosäure, ist ein absolutes Muss im Futter für Ihre Katze. Das selbst gemachte Katzenfutter wird den Anforderungen in puncto Nähstoffe häufig nicht gerecht. Die Konsequenz: Nährstoffmangel oder eben Überschuss.
  • Geschmack: Viele Katzen gewöhnen sich über die Zeit hinweg an das Futter, das ihnen serviert wird. Wenn ambitionierte und liebevoller Katzenbesitzer dann zum Kochlöffel greifen, kann es sein, dass das Essen nicht gut ankommt bei der Fütterung. Und zur Enttäuschung führt – bei Mensch und Tier.

Die Vor- und Nachteile machen klar: Setzen Sie für eine gesunde Katzenernährung auf einen Mix aus gekauftem Fertigfutter und selbst gemachten Katzenfutter. Lassen Sie sich zusätzlichen von Ihrem Tierarzt über geeignete Inhaltstoffe und nötige Nährstoffe, wie Taurin, aufklären. So sind Sie als Koch auf der sicheren Seite.

7 Leitsätze für die Zubereitung von Katzennahrung

Beim Einstieg ins Thema Kochen für die Katze, unterstützen Sie ein paar einfache Leitlinien.

  1. Fleisch als Protagonist: Fleisch steht im Mittelpunkt der Katzenernährung!
  2. Nein zu Gewürzen: Gewürze gehören nicht in das Katzenfutter. Auch auf Salz sollte möglichst verzichtet werden.
  3. Futter mit Frischekick: Alle Lebensmittel sollten besonders frisch sein.
  4. Besser gegart: Bei Ei, Fisch und Fleisch ist man in gekochter Form auf der sicheren Seite.
  5. Nur pur: Eingelegtes, Mariniertes, Gewürztes gehört nicht in das Rezept.
  6. Lauwarm: Nach dem Kochen gilt es, die Mahlzeit abkühlen zu lassen.
  7. Mehr Energie: Besonders aktive Katzen und Freigänger haben einen höheren Energieverbrauch, was beim Kochen und den Inhaltstoffen beachtet werden muss.

Welche Zutaten eignen sich für das selbst gemachte Katzenfutter?

Bevor Sie mit der Zubereitung des Katzenfutters starten, ist es wichtig zu wissen, welche Zutaten und Lebensmittel in das Rezept gehören – und welche nichts auf dem Einkaufszettel verloren haben. Eine katzengerechte Ernährung ist sehr anspruchsvoll. Vorm Kochen gilt es also, die richtigen Zutaten, die richtige Menge und Zubereitungsart kennenzulernen.

1. Fleisch

Katzen sind Karnivoren, also Fleischfresser. Und deshalb sind sie von Natur aus ausgesprochene Fleischliebhaber! Fleisch ist die Grundlage einer artgerechten Ernährung Ihres felligen Lieblings. In der freien Wildbahn jagen Katzen beispielsweise Mäuse, Ratten und Vögel, um ihren Energiebedarf zu decken. Für das selbst gemachte Katzenfutter bedeutet das: Fleisch sollte der Hauptbestandteil des Futters sein.

Wenn Sie das Futter für Ihre Katze selbst machen, können Sie zu Geflügel, wie Hähnchen oder Pute, Rind und Lamm greifen. Sicherheitshalber sollten Sie das Fleisch vor dem Füttern garen, damit Bakterien und Erreger keine Chance haben. Wildschwein und rohes Schweinefleisch gehören nicht auf den Speiseplan Ihres Stubentigers.

2. Innereien und Muskelfleisch

Auch Innereien, wie Leber (in kleiner Menge) oder Herz sind dafür geeignet, Katzenfutter selber zu machen. Nieren sollten auf keinen Fall roh verfüttert werden. Aus der Kategorie Muskelfleisch gehören Hühnerherzen übrigens zu den besonders beliebten Zutaten.

Egal ob Innereien oder Fleisch: Achten Sie bei beiden Varianten darauf, dass die Zutaten besonders frisch und unbehandelt sind. Geräuchertes, mariniertes oder gepökeltes Fleisch dürfen nicht im Fressnapf der Katze landen.

3. Fisch und Meeresfrüchte

Speisefisch kann auch für die Zubereitung von selbstgemachten Katzenfutter verwendet werden. Fisch ist reich an Spurenelementen, Fettsäuren und Vitaminen – und eine echte Protein-Bombe.

Zu den absoluten Klassikern im Napf gehören Thunfisch und Lachs. Wenn Sie Ihre Katze besonders verwöhnen wollen, können Sie auch Krebse oder Garnelen fürs Katzenfutter verwenden.

Wenn Sie Ihre Katze mit Fisch etwas Gutes tun möchten, ist es wichtig jegliche Grete zu entfernen und den Fisch am besten stark zerkleinert ins Futter zu geben. Bei Krustentieren ist es am besten, die Schalte sorgfältig zu entfernen. Ob Fisch oder Meeresfrüchte – beides sollte gut gegart an die Samtpfote verfüttert werden. Denken Sie daran: Fisch und Meeresfrüchte alleine entsprechen nicht einer ausgewogenen Katzenernährung!

4. Gemüse

Möhren oder Karotten, Paprika, Spinat und Brokkoli sind einige der Zutaten, die ins selbstgemachte Katzenfutter integriert werden können. Das Gemüse sorgt für eine zusätzliche Vitaminzufuhr und bringt Abwechslung auf den Speisplan Ihrer Katze. Allerdings können Katzen nur eine kleine Menge an Gemüsen verdauen.

5. Reis, Haferflocken, Kartoffeln

Wenn Sie Katzenfutter selber machen, können Sie auch etwas gekochten Reis beimengen (s.Dürfen Katzen Reis essen?). Wichtig: Geben Sie dem weißen Korn Zeit beim Kochen, und verzichten Sie auf Salz im Wasser.

Alternativ zu Reis können Sie Haferflocken oder gekochte Kartoffeln verwenden. Bei kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln lautet die Regel: Weniger ist mehr! Auf Rezepturen mit glutenhaltigen Zutaten, wie beispielsweise Weizen und Dinkel, sollten Katzenhalter verzichten. Manche Katzen haben eine Unverträglichkeit und Kohlenhydrate können beim Stubentiger zu Verdauungsproblemen führen.

6. Milchprodukte

Quark, Hüttenkäse und Naturjoghurt eignen sich gut als kleine Beigabe im selbst gemachten Futter. Doch Vorsicht: Unverarbeitete Milch ist ungeeignet für ausgewachsene Katzen. Sie können die Laktose nicht aufspalten (s. Dürfen Katzen Milch trinken?).

7. Kräuter

Gewürze sind ein Tabu in der Katzenernährung. Alternativ können Sie für zusätzlichen Geschmack im Futter etwas klein gehackte Petersilie hinzufügen.

8. Fette & Öle

Bestimmte Fette und Öle geben Ihrer Katze eine Extraportion an Energie. Außerdem unterstützen Sie den Katzenorganismus bei der Aufnahme von Vitaminen. Olivenöl, Leinöl oder Lebertran eignen sich besonders gut fürs Selbstmachen von Katzenfutter. Ab und an ein paar Tropfen sind oder ein kleiner Teelöffel sind ausreichend.

9. Ei

Ungewürztes Ei kann gekocht oder als Rührei in kleinen Mengen zum Einsatz kommen, wenn Sie das Katzenfutter selbst machen (s. Dürfen Katzen Ei essen?). Eier sind sehr reich an Kalorien, deshalb sollte der Anteil an Ei im selbst gemachten Katzenfutter niedrig ist. Ei ist vor allem auch ein praktisches Bindemittel für das selbst gemachte Katzenfutter. Außerdem versorgen Eier Katzen mit Vitaminen, Spurenelementen, Proteinen und Mineralien.

Rohes Fleisch und Barfen bei Katzen

Beim Barfen wird rohes Fleisch an die Katze verfüttert, oft zusammen mit frischem Gemüse und anderen Zutaten, damit die Katze alle lebenswichtigen Nährstoffe erhält.

Beim Thema Rohfütterung gibt es sehr unterschiedliche Meinungen. Einige Experten und Katzenbesitzer sind Fans, andere Kritiker von rohem Fleisch als Futter. Sprechen Sie Ihren Tierarzt auf das Thema an, um sich über Vor- oder Nachteile der Fütterung mit rohem Fleisch aufklären zu lassen.

Ran an den Herd: Rezepte für selbst gemachtes Katzenfutter

Soviel zur Theorie – jetzt ist es Zeit für die Praxis und das Kochen. Wir haben zwei Rezeptvorschläge für Sie zusammengestellt.

Grundrezept für Katzenfutter

Zutaten
150g Fleisch (z.B. Huhn)
2 Esslöffel Gemüse (z.B. Karotten, Brokkoli)
1 Esslöffel Reis
1 Esslöffel Leinöl oder Olivenöl
1 Teelöffel Petersilie, gehackt


Zubereitung

  1. Fleisch waschen und in kleine Stücke schneiden.
  2. Gemüse waschen und in kleine Würfel schneiden.
  3. Ungesalzenes Wasser in einen Topf füllen und den Reis gut weichkochen.
  4. Das Öl im Kochtopf erhitzen. Gemüse, Fleisch und Reis hinzufügen und darin gar dünsten.
  5. Zeit für die Fütterung: Abkühlen lassen und im Napf servieren.

Unser Grundrezept bietet Ihnen viel Raum für Alternativen und leckere Add-ons. Probieren Sie verschiedene Varianten und Kombinationen aus. So finden Sie heraus, was den Geschmack Ihrer Katze am besten trifft.

  • Testen Sie verschiedene Fleischsorten. Rind und Rinderhack sind schmackhafte Alternativen. So erkennen Sie auch, welche Fleischsorte oder welches Geflügel Ihrer Samtpfote am besten schmeckt.
  • Anstatt Fleisch können Sie auch mal auf Innereien setzen.
  • Fügen Sie zusätzlich zum Fleisch eine kleine Portion Thunfisch oder Lachs hinzu.
  • Mischen Sie nach dem Garen einen Esslöffel Quark, Naturjoghurt oder Hüttenkäse unter.
  • Oder heben Sie einen Esslöffel zerkleinertes, hartgekochtes Ei unter.


Hühnersuppe für die Katze

Zutaten
1 Suppenhuhn (ohne Innereien)
1 kleine Karotte
Wasser


Zubereitung

  1. Suppenhuhn waschen.
  2. Karotte waschen, schälen und mit einer Reibe fein reiben.
  3. Das Huhn hineinlegen und mit Wasser bedecken. Die Karotten hinzufügen.
  4. Beides zusammen mindestens zwei Stunden kochen.
  5. Suppenhuhn aus dem Topf nehmen. Hühnerfleisch abzupfen, und bis auf eine kleine Menge, alles zurück in die Brühe geben.
  6. Alles gut pürieren.
  7. Abkühlen lassen, in den Fressnapf geben, nach Belieben einen Esslöffel des verbleibenden Hühnerfleisches in die Suppe geben.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Ausprobieren und Ihrer Katze Guten Appetit!

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