Warum putzen sich Katzen?

Warum putzen sich Katzen?

**Die einfache Antwort lautet: Weil sie es lieben! Katzen sind echte Putzliebhaber und verbringen viel Zeit mit der Körperpflege. Wir gehen der Frage, warum sich Katzen putzen, noch etwas genauer auf den Grund. **

Die wichtigsten Gründe fürs Putzen im Überblick

Katzenbesitzer wissen: Katzen sind sehr reinliche Tiere! Sie sind von Geburt an mit dem idealen Werkzeug für die Fellpflege ausgestattet: mit einer rauen Zunge. Die Katzenzunge ist mit kleinen Zähnchen übersät, die ähnlich wie ein Kamm funktionieren. Mit Hilfe der Zunge wird die Katze Ungeziefer, Schmutz und Dreck im Fell los. Neben der Fellpflege gibt es aber auch andere, spannende Gründe, warum Katzen ein starkes Putzverhalten haben:

6 häufige Ursachen für die Katzenwäsche

1. Die Katze reguliert ihre Körpertemperatur durchs Putzen

Mit dem Putzen und Säubern reguliert die Samtpfote Kälte und Wärme. Das Fell der Katze setzt sich aus Deckhaaren und Unterwolle zusammen. Bei Kälte werden bestimmte Haare der Unterwolle, die Leithaare, aufgerichtet. Auf diese Weise wärmt der Körper der Katze die Luft auf, zum Beispiel bei kalten Temperaturen im Winter.

Bei Hitze verschafft das Putzen dem Stubentiger eine kühle Erfrischung. Beim Putzen bringt die Katze Speichel zum Einsatz, den sie mit ihrer Zunge beim Lecken über ihr Fellkleid verteilt. Es kommt durch den Speichel zu einer angenehmen Abkühlung. Und das ist wichtig: Denn Katzen haben nur wenige Schweißdrüsen und können daher kaum schwitzen. Durch das Abschlecken mit Speichel und Zunge halten sie ihre Temperatur im Normalbereich. Das Putzen und der Speichel schützen also vor Überhitzung bei heißen Temperaturen, nicht nur im Sommer.

2. Die Katze veredelt ihr Fell

Durchs Abschlecken des Fells mit dem Speichel werden die Talgdrüsen in der Haut des Stubentigers aktiviert. Der Talg bringt das Tierhaar zum Glänzen, macht es geschmeidig. Zusätzlich sorgt der Talg auch für Schutz vor Nässe: Die Talgschicht entfaltet eine wasserabweisende Wirkung. Das ist für Freigänger ein Vorteil bei Regenwetter.

3. Die Katze setzt Duftnoten

Durch das Schlecken beim Putzen taucht die Katze das Fell in ihre persönliche Duftnote. Diesen Duft, einen sehr individuellen Geruch, nehmen andere Katzen auf mehrere Meter Entfernung wahr und erkennen so den tierischen Artgenossen.

4. Die Katze versprüht Geborgenheit

Katzenhalter wissen, dass Katzen auch andere Artgenossen putzen – oft können Besitzer die Tiere dabei beobachten, wie sie sich gegenseitig säubern. Die reinlichen Stubentiger lecken aber auch Menschen ab. Das Ablecken erfolgt oft an den Händen, am Kopf, Nacken oder im Gesicht. Sie wollen durch das Ablecken zum Wohlfühlen beitragen, etwas Geborgenheit schenken und ihre Zuneigung zeigen – ein purer Liebesbeweis. Katzenmütter lecken in den ersten Lebenswochen oft ihre Katzenkinder ab. Damit möchte die Katzenmutter die Bindung zu ihrem Kitten stärken. Zudem hüllt sie ihren Nachwuchs durchs Lecken in ihren eigenen Duft – sie zeigt damit anderen Artgenossen und Menschen, dass der Nachwuchs zu ihr gehört.

5. Die Katze ist gestresst – oder gelangweilt

Auch Katzen kennen Stress. Veränderungen in der Umgebung machen die Vierbeiner oft nervös. Ein anderer Stressfaktor ist die potenzielle Beute im Blickfeld. Die Katze versucht den Stress durchs Putzen abzubauen. Doch nicht nur in stressigen Situationen leckt sich die Katze durchs Fell. Hat die Katze nichts zu tun und macht sich Langeweile breit, legt sie mit der Fellpflege los – eine Art Beschäftigungstherapie. Stress, Unruhe, Nervosität gehören zum Katzenleben dazu. Ist das Stresslevel der Katze dauerhaft sehr hoch, können ernste psychologische Ursachen dahinterstecken. Eine Untersuchung beim Tierarzt verschafft Klarheit.

6. Die Katze ist verletzt oder erkrankt

In einigen Fällen putzt die Katze sich auch, um Schmerzen oder Jucken zu lindern. Zum Beispiel bei Parasitenbefall durch Parasiten wie Milben oder Flöhe. Auch Allergien lösen Juckreiz aus und sind Auslöser für das tierische Putzverhalten. Einige Katzen haben eine Futtermittelallergie. Oft verspüren die Katzen dann einen anstrengenden Juckreiz. Bei kleinen Verletzungen durch Fremdkörper oder Aufschürfungen der Katzenhaut arbeitet die Katze mit Lecken und Putzen gegen das Unwohlsein oder den Schmerz an. Häufiges Säubern kann ein Zeichen für eine Krankheit des Tiers sein.

Wie oft und wie lange putzen Katzen sich?

Es gibt viele Gründe dafür, warum die Katze sich putzt. Und sie investiert täglich tatsächlich viel Zeit in ihre Körper- und Fellpflege. Es können schon mal mehrere Stunden am Tag werden, in denen sich die Katze dem Pflegeprogramm widmet.

Nimmt das Putzen Überhand und kommen andere auffällige Verhaltensweisen oder Krankheitssymptome hinzu, sollten Sie als Katzenhalter einen Besuch beim Tierarzt einplanen. Zuviel Putzen, Säubern und Reinigen kann bei der Katze zu Haarausfall führen, kahle Stellen am Katzenkörper entstehen. Außerdem kann ein verstärkter Putzdrang auf eine Krankheit hinweisen.

3 Tipps für die tierische Fellpflege bei Samtpfoten

Anders als beim Hund müssen Katzenbesitzer in Sachen Sauberkeit üblicherweise kaum nachhelfen. Das Putzen ist Teil des natürlichen Verhaltens der Katze. Drei Sachen sollten Sie als Besitzer eines Stubentigers auf jeden Fall beachten:

Ein Vollbad sollte die Ausnahme bleiben: Das Waschen oder Baden von Katzen kann für die Tiere Stress bedeuten, denn Wasser mögen viele Samtpfoten gar nicht. Sie müssen Ihren Liebling eigentlich gar nicht waschen. Ist ein Freigänger durch seinen Streifzug durchs Revier sehr schmutzig, dann können Sie grobe Verschmutzungen mit einem feuchten Lappen oder Tuch entfernen. Falls sich ein Bad nicht vermeiden lässt, gehen Sie besonders behutsam vor und beachten sie einige Dinge.

Ein regelmäßiger Griff zur Fellbürste ist völlig ausreichend: Einen Großteil der Fellpflege übernimmt die Samtpfote selbst. Doch ab und an ist Unterstützung gefragt: Beim Kämmen und Bürsten können Sie lose Haare entfernen. Und das ist wichtig, denn sonst kann sich das Tier beim Putzen an ihnen verschlucken. Wie oft sie ihre Katze bürsten müssen, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab.

Etwas Aufmerksamkeit für die Pfoten: Die Katzenpfoten tragen Ihr Tier durchs Leben und werden oft beansprucht. Gleichzeitig kommen sie ab und an mit gefährlichen Gegenständen in Berührung. Gerade bei der Pfotenpflege ist Ihre Unterstützung gefragt: Dazu zählt auch das Krallenschneiden.

Teilen Sie diesen Artikel:

Mehr zu Pflege & Hygiene