Katze faucht

Meine Katze faucht: Gründe und Erklärungen

So gemütlich und kuschelig Katzen auch sind, manche Situationen bringen Samtpfoten ganz schön aus der Ruhe. Die Katze faucht, knurrt und kann dann auch ihre Krallen ausfahren. Doch was sind typische Auslöser fürs Fauchen und was ist bei fauchenden Katzen zu beachten?

Warum und wann fauchen Katzen?

Miauen, Schnurren, Knurren und Fauchen zählen zu den ganz normalen Arten der Kommunikation von Katzen. Katzenhalter bevorzugen meist das wohlige Schnurren und fröhliche Miauen der Stubentiger. Aber auch durch das Fauchen möchte sich der fellige Freund seiner Umwelt mitteilen. Das heißt, das Fauchen ist fester Bestandteil der Katzensprache.

Beim Fauchen reißt die Mieze das Maul auf, ihre Zähne werden sichtbar, sie kneift ihre Augen meistens etwas zusammen und bauscht ihren Schwanz auf. Neben dieser Mimik und Körpersprache gibt die Samtpfote den typischen Fauchton von sich. Oft auch begleitet von einem Knurren oder Buckel.

Eine Katze, die faucht, fühlt sich meistens in die Enge getrieben, bedroht oder provoziert. Der Fauchlaut ist als eine Art Warnsignal zu verstehen – ein Droh- und Abwehrlaut. Sehr wahrscheinlich wird die Katze im nächsten Moment die Flucht ergreifen. Wenn das nicht möglich ist, geht sie eventuell sogar zum Angriff über und fährt sogar ihre Krallen aus.

Wichtig ist, Katzen nicht zu nahezukommen, wenn sie fauchen. Im schlimmsten Fall können die Fellnasen auch mal kratzen oder gar zubeißen.

Die häufigsten Gründe für das Katzenfauchen:

  • Die Katze faucht aus Angst oder vor Schreck: Laute Geräusche, unangenehme Gerüche oder ungeliebte Situationen sind oft ein Grund für das Fauchen der Katze. In Angstsituationen kommt zum Fauchen meistens noch ein Buckel dazu. Auch unbekannte Personen und andere Tiere sind mögliche Auslöser für das Fauchen, den Buckel und einen aufgestellten Schwanz.
  • Die Katze faucht wegen Schmerzen: Geht es der Mieze nicht gut, leidet sie an Schmerzen, beginnt sie mit dem Fauchen oder Knurren. Für Katzenbesitzer ist der Fauchton ein wichtiges Zeichen für mögliche Erkrankungen und Verletzungen.
  • Die Katze verteidigt ihre Ansprüche: Die Katze möchte ihren Besitz, ihre Beute oder ihren Bereich schützen und verteidigen und startet mit dem Fauchkonzert. Sie nimmt andere Artgenossen und Tiere in manchen Momenten als Feinde wahr.

Generell ist das Fauchen und Knurren ein Teil der Katzensprache. Die Samtpfoten möchten Katzenbesitzern und anderem in Ihrem Umfeld „Stopp! Achtung!“ sagen.

6 typische Fauch-Situationen und was Sie tun können

Wann kommt es zum Fauchen? Geübte Katzenbesitzer haben sicher schon erkannt, dass das Tier meistens in ganz bestimmten Situationen faucht. Eine Auswahl:

1. Die Katze faucht mich an

So sehr Ihre Katze Sie auch mag, kann es durchaus vorkommen, dass das Tier Sie anfaucht. Das ist für Katzenhalter oft eine traurige und unangenehme Situation. Aber auch die Katze braucht mal einen Moment für sich. Sie möchte Ihnen mit dem Fauchen einfach sagen: „Stopp, lass mich (bitte) in Ruhe.“ Es kann auch sein, dass sich die Katze vor Ihnen oder anderen Personen Ihres Haushalts erschrocken hat und überfordert ist.

Tipp: Fassen Sie in dieser Situation Ihre Katze nicht an und nähern Sie sich ihr am besten nicht weiter. Sie braucht Ihren Raum und eine Auszeit. Vermeiden Sie ebenfalls lautes Sprechen. So kommt Ihre Katze zur Ruhe.

2. Die Katze faucht mich oder andere beim Streicheln an

Sie haben es sich mit Ihrer Katze auf dem Sofa gemütlich gemacht, gönnen ihr eine wohlgemeinte Streicheleinheit – und plötzlich faucht die Katze. Für dieses Katzenverhalten gibt es mehrere Erklärungen: Vielleicht war das Timing falsch, ihre Katze hat gerade einfach keine Lust aufs Streicheln. Wenn die Katze beim Streicheln ins Fauchen kommt, kann das aber auch ein Hinweis auf Schmerzen und Erkrankungen sein.

Tipp: Lässt sich die Katze nicht anfassen und reagiert dauerhaft empfindlich auf Berührungen, sollten Sie einen baldigen Besuch beim Tierarzt einplanen.

3. Die Katze faucht Gäste oder andere Menschen an

Manche Katzen sind Fremden gegenüber scheu und ängstlich. So kann es passieren, dass die Katze faucht, wenn Besuch ins Haus kommt. Fremde Menschen empfinden Katzen auch als Veränderungen. Da Katzen Gewohnheitstiere sind, kann deshalb auch Besuch, Stress und Ängste beim Vierbeiner auslösen – Anfauchen ist die Folge.

Tipp: Achten Sie auf genug Rückzugsmöglichkeiten für Ihr Tier, wenn Besuch ansteht. Ebenso sollte die Katze immer freie Fluchtwege und Fluchtmöglichkeiten haben. Ist Ihre Katze immer gestresst von anderen Menschen, können Sie vorm Eintritt des Besuchs Ihr Tier in einen anderen Raum bringen. Lassen Sie die Tür geöffnet. Meistens kommt die Samtpfote dann ganz von selbst auf die Menschen zu.

4. Die Katze faucht Kinder an

Kinder spielen sehr gerne mit Katzen. Manchmal können die Kleinen noch nicht so richtig einschätzen, was einer Katze gefällt oder eben nicht. Am Ohr ziehen, zu fest streicheln kann die Katze stressen. Sie fängt an zu fauchen. Was Kinder als lieb gemeintes Spielen empfinden, nervt die Katze.

Tipp: Gewöhnen Sie Kind und Katze aneinander und versuchen Sie dem Kind zu erklären, was Katzen mögen und was nicht. Versuche Sie es zu vermeiden, den Stubentiger mit Kindern zusammenzubringen, die noch nicht so viel Erfahrung im Umgang mit Samtpfoten haben.

5. Die Katze faucht eine neue Katze an

Katzen mögen Veränderungen meistens nicht – das betrifft die Umgebung, genauso wie neue Mitbewohner im Haushalt. Zieht eine neue Katze ins Haus, empfindet Ihre Fellnase das als große Veränderung. Deshalb kann es sein, dass Ihre Katze den neuen Artgenossen nicht mit offenen Armen, sondern einem bedrohlich wirkenden Fauchen empfängt. Sie möchte dadurch auch ihr Territorium, ihr Revier, verteidigen.

Tipp: Gewöhnen Sie die Tiere Schritt für Schritt aneinander. Achten Sie darauf, dass Ihre „alte“ Katze auf nichts verzichten muss. Stellen Sie sicher, dass sie weiterhin ihr eigenes Körbchen, ihren eigenen Napf und ihr eigenes Spielzeug hat und diese Dinge nicht mit dem neuen tierischen Mitbewohner teilen muss.

6. Die Katze faucht eine andere Katze an

Katzen kämpfen manchmal miteinander, das ist ganz normal. Innerhalb dieser Kämpfe oder Streitereien unter Katzen fauchen sie sich gegenseitig an. Nimmt das Kämpfen, Fauchen und Knurren jedoch überhand, kann das ein Hinweis darauf sein, dass etwas zwischen den Vierbeinern nicht stimmt. In solchen Situationen können die Stubentiger auch schnell mal die Krallen ausfahren. Umso wichtiger ist es, etwas gegen die Anspannung zu tun.

Tipp: Achten Sie darauf, dass die Katzen fair behandelt werden und jede Katze ihren eigenen Bereich hat. Eigenes Spielzeug, individueller Lieblingsplatz und ein persönlicher Fressnapf können Harmonie in die Beziehung bringen.

Was kann man gegen das Fauchen tun?

Das Fauchen gehört zum Verhalten der Katze dazu. Es ist wichtig, die Gründe und Situationen zu verstehen, in denen Ihre Katze faucht. Diese Situationen können dann vermieden werden. Zusätzlich können Katzenfreunde diese Punkte beachten – damit im Zuhause möglichst Ruhe und Harmonie einkehren. Und ein zufriedenes Schnurren und Miauen erklingt.

5 Punkte-Plan gegen das Fauchen der Katze

  1. Lassen Sie Ihre Katze auch mal in Ruhe. Katzen wollen hin und wieder alleine sein und haben nicht immer Lust aufs Streicheln oder Spielen.
  2. Richten Sie genug Rückzugsorte für Ihren Liebling ein – Katzenkorb oder Kratzbaum sind nur zwei Möglichkeiten.
  3. Achten Sie darauf, dass immer Flucht- bzw. Auswege für Ihre Katze vorhanden sind. Lassen Sie Türen in Ihrem Zuhause auch mal offenstehen.
  4. Stellen Sie Ihrem Tier sein eigenes „Reich“ zur Verfügung. Dazu gehören beispielsweise ein eigenes Plätzchen, ein individueller Fressnapf und ganz persönliches Futter.
  5. Geben Sie Ihrem Stubentiger Zeit und Raum beim Kennenlernen von anderen Menschen und Tieren.
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