Schokolade ist nichts für Hunde

Schokolade giftig für Hunde

Vielleicht kennen Sie das: Ein kurzer unbedachter Moment – und schon hat der Hund die Pralinen stibitzt. Doch welche Folgen kann das haben? Ist Schokolade giftig für Hunde und ab welcher Menge? Tatsächlich sind viele unserer Leckereien für Fellnasen ungeeignet. Auch Schokolade ist giftig für Hunde aber wie so oft entscheiden die Details beim versehentlichen Schokoladenkonsum ob es harmlos ist oder gefährlich wird.

Warum ist Schokolade giftig für Hunde?

Für uns Menschen ist Schokolade oft ein Stück Genuss im Alltag. Was uns gut schmeckt und sogar Glücksgefühle auslöst, kann für unsere vierbeinigen Freunde zum Verhängnis werden. Bei Hunden können bereits geringe Mengen Schokolade zu Vergiftungserscheinungen führen und in größeren Mengen sogar tödlich sein. Das liegt daran, dass sich der Stoffwechsel von Menschen und Hunden grundlegend voneinander unterscheidet. Bestimmte Stoffe, die in der Schokolade enthalten sind, können unsere Fellnasen nur langsam abbauen.

Theobromin – für Menschen unbedenklich, für Hunde giftig

Was Schokolade für Hunde gefährlich macht, ist das in Kakaobohnen enthaltene Theobromin. Das organische Molekül aus der Gruppe der Methylxanthine ist strukturverwandt mit Coffein und hat ebenfalls eine anregende Wirkung auf das Nervensystem. Für Menschen ist das in der Regel unbedenklich, aber für Hunde kann es giftig sein. Das liegt daran, dass Hunden in der Leber ein Enzym zum Abbau des Theobromins fehlt.

Wie wirkt Theobromin?

Wie Koffein wirkt auch Theobromin stimulierend auf das Nervensystem. Während Menschen diesen Effekt beim Verzehr von Schokolade schätzen und ohne größere Nebenwirkungen vertragen, führt er bei unseren felligen Freunden zu einer Überreaktion. Wenn ein Hund zu viel davon aufnimmt, kann es bereits nach zwei Stunden zu Vergiftungssymptomen und im schlimmsten Fall nach mindestens zwölf Stunden sogar zum Tod kommen. Die Symptome reichen von starker Unruhe über Erbrechen und Muskelzittern bis zu Kreislauf- bzw. Herzversagen und hängen v.a. von der Dosis ab, die der Hund zu sich genommen hat, sowie vom Gewicht des einzelnen Tiers.

Diese Symptome zeigen Hunde bei einer Schokoladenvergiftung:

  • Hyperaktivität, Unruhe
  • Krämpfe, Durchfall, Erbrechen
  • Zittern, Krampfanfälle, Bewusstseinsstörungen
  • Herzrasen, Herzrhythmusstörungen, Herzstillstand

Auch bei Schokolade gilt: „Die Dosis macht das Gift“

Bei aller Vorsicht kann es dennoch passieren, dass ein Hund unbeabsichtigt etwas Schokolade frisst, weil z.B. beim eigenen Verzehr ein Stück abgebrochen und auf dem Boden gelandet ist. In dem Fall brauchen Sie nicht in Panik zu verfallen, denn wie bei allen giftigen Stoffen kommt es in erster Linie auf die Menge an, wie stark ein Gift tatsächlich wirkt.

Die oben genannten Symptome sind vor allem dosisabhängig, während die Dosis selbst davon abhängt, welche Schokoladensorte Ihr Liebling gefressen hat.

Kakaoanteil der Schokolade ist entscheidend

Da Theobromin in der Kakaobohne steckt, gilt: Je höher der Kakaoanteil eines Schokoladenprodukts ist, umso höher ist auch der Gehalt des Theobromins (s. Tabelle mit Richtwerten). Anders gesagt: je dunkler die Schokolade, desto höher die Konzentration. Die größte Menge ist im Rohkakao und Kakaopulver enthalten: Am gefährlichsten ist für Hunde daher Kakao, der zum Backen verwendet wird. Lediglich weiße Schokolade ist praktisch ungiftig für Hunde, da diese ohne Kakaomasse/-pulver rein aus Kakaobutter hergestellt wird.

Produkt Theobromingehalt in mg/g
Rohkakao 18 - 35
Kakaopulver 14 - 26
Milchschokolade 1,5 - 2
Dunkle Schokolade 5 - 8
Milchschokolade 1,5 - 2
Kochschokolade 14 - 16
Schokolade (70% Kakaogehalt) 20
Schokolade (90% Kakaogehalt) 26
Weiße Schokolade -


Symptome nach Dosis und Körpergewicht

Vergiftungserscheinungen ergeben sich beim Hund bereits nach Aufnahme von etwa 20 mg Theobromin pro kg Körpergewicht, d.h. insbesondere bei kleineren Hunden kann es je nach Schokoladenart schnell zu einer Vergiftung kommen. Lebensbedrohlich wird es bei ca. 60 mg /kg Körpergewicht.

Menge je kg Körpergewicht (mg/kg) Symptome
20 Durchfall & Erbrechen, verstärkter Durst
40-50 Herzrasen, Herzrhythmusstörungen
> 60 Krampfanfälle, Bewusstseinsstörungen
100 tödlich innerhalb von 12 - 36 Stunden


Wenn Ihr Hund also z.B. 20 Kilogramm wiegt und eine ganze Tafel dunkle Schokolade aufgefressen hat, entspricht dies bereits einer Vergiftung von 25-40 mg/kg. Wenn der Hund nur 10 kg wiegt, liegt die Vergiftung bereits bei 50-80 mg/kg und ist damit bereits hochgradig lebensbedrohlich!

Ihr Hund hat Schokolade gefressen – was nun?

Wenn Sie vermuten, dass Ihr Hund Schokolade gegessen hat und/oder Sie erste Vergiftungsanzeichen feststellen, sollten Sie umgehend einen Tierarzt aufsuchen. Im Falle einer Schokoladen-Vergiftung ist vor allem schnelles Handeln gefragt!

Wenn Sie die Symptomatik bereits kennen und der Meinung sind, dass der Hund nur eine geringe Menge Theobromin aufgenommen hat, beobachten Sie das Tier genauestens. Im Zweifelsfall nehmen Sie Kontakt zu Ihrem Tierarzt oder einer Tierklinik auf und vergewissern Sie sich, was zu tun ist. Vorab sollten Sie klären, welche Art Schokolade oder schokoladenhaltigen Lebensmittel der Hund gefressen hat, d.h. sichern Sie die Verpackung (falls der Hund sie nicht mitgefressen hat), um bei Bedarf genauere Angaben machen zu können.

Was hilft Hunden bei einer Schokoladenvergiftung?

Es gibt kein spezielles Gegenmittel für Hunde bei einer Schokoladenvergiftung. Die Behandlung fokussiert sich darauf, den Giftstoff möglichst schnell und vollständig aus dem Körper zu entfernen. Den Hund zum Erbrechen zu bringen, kann helfen, wenn er die Schokolade in den letzten ein bis zwei Stunden gefressen hat. Aber beachten Sie bitte: Sie sollten auf keinen Fall selbst versuchen, den Hund zum Erbrechen zu bringen, sondern immer den Tierarzt konsultieren! Die Gabe von Aktivkohle (Kohletabletten) durch den Tierarzt kann ebenfalls helfen, die Aufnahme der Giftstoffe zu begrenzen.

Schokolade im Haushalt – Vorsicht ist besser als Nachsicht

Egal ob Sie selbst nicht genug von Schokolade bekommen können oder der süßen Verführung überhaupt nichts abgewinnen können – wenn Sie Hunde haben, vermeiden Sie es zu jeder Zeit, Schokolade offen liegen zu lassen. Denn eine Schokoladenvergiftung ist eine sehr reale Bedrohung für Ihren Hund.

Wie verhindere ich, dass mein Hund aus Versehen Schokolade frisst?

Wenn Sie regelmäßig Schokolade naschen, achten Sie darauf, sie in einem Schrank oder in einer Schublade mit Naschvorräten aufzubewahren. Vor allem in der Adventszeit und um Ostern herum hält Schokolade in From von Osterhasen und Weihnachtsmännern Einzug in unseren Wohnungen. Während wir Menschen in dieser Zeit höchstens Gefahr laufen, ein paar Pfund zuzulegen, können die Schokoladenfiguren für Ihren Vierbeiner eine echte Bedrohung sein. Seien Sie deshalb also auch während diesen Zeiten konsequent und bewahren sie die süßen Verführungen für Ihren Liebling nicht offen zugänglich auf. Und wenn Sie zu Ostern Schokoladeneier und Schokohasen verstecken, dann sorgen Sie dafür, dass die Hunde sie nicht zuerst finden.

Hundeschokolade statt Schokolade?

Schokolade ist kein Hundefutter und auch kein Leckerli! Machen Sie das den Personen im Umfeld Ihres Hundes klar und achten Sie strikt auf die Einhaltung dieser Regel.

Am besten verzichten Sie als Tierhalter auch auf sogenannte „Hundeschokolade“, um Ihren Hund gar nicht erst auf den Geschmack von Schokolade zu bringen. Hundeschokolade ist ungiftig und extra für Hunde gemacht, aber für Ihren Hund kaum von „normaler“ Schokolade zu unterscheiden.

Setzen Sie bei Leckerlis also nicht auf das vermeintliche Stillen menschlicher Gelüste nach Süßem, sondern greifen Sie lieber auf artgerechte Produkte für ihren Vierbeiner. Viel bekömmlicher als Schokolade sind für Hunde Kauknochen oder knusprige Hundekekse, die Sie selbst backen können.

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