Hund hat Übergewicht und soll abnehmen

Überwicht bei Hunden: 6 praktische Tipps zum Abnehmen

Wir alle wünschen uns, dass unsere treuen Begleiter ein gesundes und glückliches Leben führen. Doch inmitten des Alltags verlieren wir manchmal aus den Augen, welche Rolle dabei auch das Körpergewicht unserer Hunde spielt. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie Übergewicht bei Hunden erkennen, welche Ursachen eine Gewichtszunahme haben kann und geben praktische Tipps, wie ihr Vierbeiner wieder sein Idealgewicht erreicht.

Übergewicht bei Hunden: Ursachen und Risiken

Warum werden Hunde eigentlich übergewichtig? Übergewicht (Adipositas) bei Hunden ist ein weit verbreitetes Problem, das verschiedene Ursachen haben kann. Im folgenden Abschnitt geht es darum, welche Faktoren die Gewichtszunahme begünstigen und welche Folgen bzw. Risiken dies für Ihren Hund hat.

Die häufigsten Ursachen für Übergewicht bei Hunden

Die Ursachen für Übergewicht bei Hunden sind vielfältig und oft unauffällig. Als Hundebesitzer sollten Sie stets die folgenden Faktoren im Blick behalten und bei Bedarf aktiv gegen das Übergewicht vorgehen.

Überfütterung: Eine der Hauptursachen für Übergewicht bei Hunden ist eine zu hohe Futtermenge. Wenn mehr Kalorien in Form von Hundefutter zugeführt werden, als verbrannt werden, führt dies zur Gewichtszunahme.

Falsche Ernährung: Eine unausgewogene Ernährung mit zu vielen Kalorien, Fetten oder Kohlenhydraten kann ebenfalls dazu führen, dass Hunde an Masse zunehmen.

Mangelnde Bewegung: Ein inaktiver Lebensstil kann dazu beitragen, dass Hunde übergewichtig werden. Wenn sie nicht genügend Bewegung bekommen, verbrennen sie weniger Kalorien.

Genetische Veranlagung: Manche Hunderassen sind aufgrund ihrer genetischen Veranlagung anfälliger für Übergewicht als andere.

Kastration: Die Kastration von Hunden, insbesondere von Hündinnen, verändert bestimmte Eigenschaften des Stoffwechsels, was zu einer erhöhten Gewichtszunahme führen kann.

Gesundheitliche Risiken bei übergewichtigen Hunden

Adipositas bei Hunden kann schwerwiegende gesundheitliche Probleme verursachen, da es den normalen Betrieb des Körpers erheblich beeinträchtigt. Hier sind einige der häufigsten gesundheitlichen Probleme und warum sie auftreten:

1. Gelenkprobleme

Die zusätzlichen Kilos, die Ihr Hund aufgrund von Übergewicht trägt, können zu Gelenkschmerzen und -problemen führen. Da die übermäßige Belastung auf Dauer Gelenkverschleiß und Arthritis hervorrufen kann, sollte bei auftretenden Schmerzen schnellstmöglich ein Arzt konsultiert werden.

2. Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Menschen und Tiere, die an Übergewicht leiden, haben ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Durch die Überbelastung, die der Körper bewältigen muss, wird mehr Energie und Leistung für die Blutversorgung des Körpers benötigt. Das Herz pumpt dadurch stärker und öfter, sodass Bluthochdruck entsteht und sich die Wahrscheinlichkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht.

3. Diabetes

Übergewicht erhöht das Risiko für die Entwicklung von Diabetes bei Hunden. Wie auch beim Menschen sinkt bei zu hohem Körpergewicht die Effizienz von Insulin im Körper, was zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels führt. Die Entstehung von Diabetes mellitus wird damit begünstigt, was zu erheblichen Einschränkungen im Alltag führen kann.

4. Atemprobleme

Ein Überschuss an Fettgewebe bei übergewichtigen Hunden führt zu einer Beeinträchtigung im Brustkorb und kann die Atmung einschränken. Dies zeigt sich insbesondere während körperlicher Anstrengung oder bei heißem Wetter. Aufgrund des hohen Körpergewichts kann es außerdem sein, dass der Hund schnarcht.

5. Verminderte Lebensqualität

Als Hundebesitzer steht die Lebensqualität für den eigenen Vierbeiner an oberster Stelle. Bei anhaltendem Übergewicht wird diese jedoch durch auftretende Schmerzen oder eingeschränkte Mobilität negativ beeinflusst. Ihr Hund fühlt sich weniger lebensfroh und aktiv. Sorgen Sie also für viel Bewegung und bekämpfen Sie das Übergewicht.

Woran erkenne ich, dass mein Hund übergewichtig ist?

Die Identifizierung von Übergewicht bei Ihrem Hund ist der erste Schritt zur Reduzierung des Gewichts und zur Sicherstellung seiner Gesundheit und Vitalität. Es gibt mehrere Anzeichen und Hilfsmittel, die Ihnen bei der Beurteilung helfen können. Ein häufiges Anzeichen für zu hohes Gewicht ist das Fühlen der Rippen. Idealerweise sollten Sie die Rippen Ihres Hundes durch leichtes Tasten spüren können, ohne dass sie sichtbar sind. Ein insgesamt runder Körperbau, der Verlust der Taille und eine sichtbare Fettschicht über den Rippen können auf Übergewicht hinweisen. Zusätzliche Indikatoren sind verstärktes Hecheln und eine reduzierte Aktivität.

Ein nützliches Instrument zur Beurteilung des Gewichtszustands Ihres Hundes ist der Body Condition Score (BCS), auf einer Skala von 1 bis 9, wobei 1 für untergewichtig und 9 für übergewichtig steht. Tierärzte verwenden den BCS, um den Körperzustand Ihres Hundes zu bewerten. Anhand der Begutachtung des Körpers von oben und der Seite, sowie dem oben beschriebenen Abtasten und Wiegen auf einer Waage kann festgestellt werden, auf welcher Höhe der Skala ihr Hund eingeordnet wird. Ein BCS von 4 bis 5 entspricht in der Regel einem gesunden Gewicht.

Sobald Sie feststellen, dass Ihr Hund übergewichtig ist, ist es wichtig, zeitnah zu handeln. Je früher Sie Maßnahmen zur Gewichtsabnahme ergreifen, desto besser sind die Aussichten für die Gesundheit Ihres Hundes. In den kommenden Abschnitten werden wir verschiedene Strategien zur Gewichtsreduktion und -kontrolle behandeln, um Ihrem Hund zu einem gesünderen Leben zu verhelfen.

Abnehmtipps für Hunde

Eine Reduktionsdiät ist für einen übergewichtigen Hund ein wichtiger Schritt in Richtung dauerhafter Gesundheit. Hier sind fünf wertvolle Tipps, mit denen Ihr Vierbeiner gesund abnehmen kann.

1. Auf die Futtermenge kommt es an

Die richtige Ernährung Ihres Hundes ist entscheidend für sein Gewicht. Schon im Welpenalter sollte auf eine gesunde Fütterung geachtet werden, um späteres Übergewicht zu vermeiden. Gemüse und kalorienarmes Trocken- sowie Nassfutter sollten an der Tagesordnung stehen. Ein Fütterungstagebuch kann zusätzlich helfen, eine Routine aufzubauen und bietet Ihnen die Chance auch in Zukunft nachzuvollziehen, ob das entstandene Übergewicht auf falsche Ernährung und/oder eine zu hohe Futtermenge zurückzuführen ist. Wenn der Hunger einmal zu groß wird, können Kauartikel das Hungergefühl für eine gewisse Zeit unterdrücken.

2. Kalorienarmes Futter verwenden:

Bei der Wahl des Futters für gewichtsreduzierende Diäten sollte auf kalorienarme Optionen zurückgegriffen werden. Achten Sie auf einen hohen Fleischanteil, viel Rohfaser und wenig Fett. Vermeiden Sie Inhaltsstoffe, deren Namen schwer auszusprechen sind und berücksichtigen Sie den Energiebedarf Ihres Hundes beim Kauf von Diät- und Trockenfutter.

3. Bewegung im Alltag

Einfache Veränderungen im täglichen Leben können zu mehr Bewegung führen. Spaziergänge und Aktivitäten im Freien sind wichtig, um die Fitness ihres Hundes zu steigern und um langfristig Muskelmasse aufzubauen. Wenn reine Spaziergänge auf Dauer zu langweilig werden, finden Sie hier interessante Ansätze sowie Tipps und Tricks, wenn Sie mit dem Hund Gassi gehen.

4. Streicheleinheiten anstatt Leckerlis:

Gemeinsame Aktivitäten stärken die Bindung zwischen Ihnen und Ihrem Hund. Belohnen Sie Ihren Vierbeiner jedoch beim Training so wenig wie möglich mit Leckerlis. Stattdessen sorgen intensive Streicheleinheiten für eine geringere Kalorienzufuhr und eine entspannte Zeit zusammen.

5. Regelmäßige Arzttermine einhalten

Regelmäßige Tierarztbesuche sind wichtig, um den Fortschritt des Gewichtsverlusts Ihres Hundes zu überwachen und sicherzustellen, dass er auf dem richtigen Weg ist. Ihr Tierarzt kann Ihnen auch bei der Anpassung des Diät- und Aktivitätsplans helfen und sicherstellen, dass Ihr Hund gesund abnimmt und keine Mangelerscheinungen entwickelt.

6. Motiviert und geduldig bleiben

So wie beim Menschen ist Geduld das A und O. Verfallen Sie nicht in Stress, sondern geben Sie dem Prozess seine Zeit. Überprüfen Sie regelmäßig die Futtermenge und passen Sie gegebenenfalls den Diätplan an. Dann werden die Fortschritte von allein kommen.

Was tun, wenn mein Hund nicht abnimmt, wie erhofft?

Es gibt verschiedene Gründe, warum Ihr Hund möglicherweise nicht so schnell abnimmt, wie Sie es sich erhofft haben. Dies kann an zu vielen Belohnungen in Form von Leckerlis, einem ungeeigneten Diätplan oder gesundheitlichen Problemen liegen. Wenn Sie feststellen, dass Ihr Hund nicht wie erwartet abnimmt, sollten Sie die folgenden Schritte unternehmen:

1. Überprüfen Sie den Ernährungsplan und achten Sie auf ausreichend Bewegung

Starten Sie damit, den Ernährungsplan Ihres Hundes genau zu analysieren. Stellen Sie sicher, dass die Futtermenge angemessen reduziert wurde, die Fütterung zur richtigen Uhrzeit stattgefunden hat und dass die körperliche Aktivität ausreichend ist. Manchmal reicht es aus, kleine Anpassungen am Plan vorzunehmen, um das Abnehmen wieder in Gang zu bringen. Zum Überblick über die Aktivitäten und das Fütterungsverhalten empfiehlt es sich, ein Tagebuch zu führen.

2. Suchen Sie mögliche Gründe bei fehlenden Fortschritten

Gehen Sie der Frage nach, ob es andere Faktoren gibt, die das Erreichen des Idealgewichts behindern könnten. Dies könnte auch die unbemerkte Zufuhr von zusätzlichen Kalorien sein, z.B. durch Leckerlis oder Futtergabe durch Familie und Freunde. Achten Sie vor allem darauf, dass kontrolliert Futter zugeführt wird und es feste Essenszeiten gibt.

3. Konsultieren Sie Ihren Tierarzt

Wenn Ihr Hund trotz Ihrer Bemühungen nicht abnimmt oder gesundheitliche Probleme auftreten, sollten Sie Ihren Tierarzt aufsuchen. Dieser kann weitere Untersuchungen durchführen, um die Ursachen für den Stillstand zu ermitteln. Möglicherweise liegen gesundheitliche Probleme wie Schilddrüsenerkrankungen oder Stoffwechselstörungen vor, die behandelt werden müssen.

Denken Sie immer daran, dass eine Gewichtsabnahme bei Hunden, so wie bei Menschen, ein individueller Prozess ist. Mit Geduld, ausgewogener Ernährung, regelmäßiger Bewegung und der Unterstützung Ihres Tierarztes steht einem gesünderen Hundeleben nichts mehr im Wege.

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