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Wie lange wachsen Hunde? Wachstumsphasen und Einflussfaktoren

Vom heranwachsenden Welpen bis zum stolzen, ausgewachsenen Hund ist es eine Reise voller Abenteuer, Herausforderungen und unzähligen freudigen Momenten. Doch wie lange wächst ein Hund, bis er als ausgewachsen gilt? Und woran können Sie erkennen, dass Ihr Hund die Schwelle zum Erwachsenenalter überschritten hat?
In diesem Artikel beleuchten wir die verschiedenen Entwicklungsphasen, die Ihr Hund durchläuft, und die Faktoren, die das Wachstum beeinflussen. Zudem verraten wir Ihnen, wie Sie anhand einer Wachstumskurve erkennen, wann Ihr Hund ausgewachsen ist, und geben Ihnen praktische Tipps, um ihn auf jeder Etappe seiner Entwicklung optimal zu unterstützen.

Wachstumsphasen – vom Welpen zum ausgewachsenen Hund

Die ersten Wochen und Lebensmonate eines Welpen sind geprägt von rasanten Entwicklungsphasen, die nicht nur seine körperliche, sondern auch seine verhaltensmäßige Zukunft formen. Vom hilflosen Neugeborenen, das die Welt um sich herum noch nicht wahrnehmen kann, bis hin zum ausgewachsenen Hund, der beginnt, seine Umgebung zu erkunden und soziale Bindungen zu knüpfen, durchläuft jeder Welpe konkrete Phasen des Wachstums.

Neonatale Phase (1. bis 2. Woche)

In dieser Zeit sind Welpen hilflos, können weder sehen noch hören und sind auf eine warme, ruhige Umgebung angewiesen.

Übergangsphase (3. Woche)

Ab der dritten Woche beginnen Welpen, ihre Umgebung wahrzunehmen, da sich ihre Augen und Ohren öffnen. Dies markiert den Beginn ihrer Interaktion mit der Welt.

Prägungsphase (4. bis 7. Woche)

In dieser kritischen Phase für die soziale und körperliche Entwicklung interagieren Welpen intensiv mit ihren Geschwistern und beginnen zu spielen.

Sozialisierungsphase (8. bis 12. Woche)

Welpen sind in dieser Zeit besonders offen für neue Erfahrungen. Es ist die ideale Phase, um mit dem Grundgehorsamstraining zu beginnen und die Bindung zwischen Hund und Besitzer zu stärken – dazu gehört auch das Training der Leinenführigkeit mit Welpen.

Rangordnungs- und Rudelordnungsphase (3. bis 6. Monat)

Etwa während dieses Zeitraums ist die Hauptwachstumsphase Ihres Hundes. Junghunde verstehen und etablieren ihre Position innerhalb der Familie. Eine konsequente Erziehung der Welpen ist notwendig, um ihnen Orientierung zu bieten.

Pubertätsphase (7. bis 12. Monat)

Die Phase wird von hormonellen Veränderungen geprägt, in der Hündinnen erstmals läufig werden. Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema „Läufigkeit bei Hündinnen". Geduld und die Förderung positiven Verhaltens sind in dieser Zeit für Hündinnen und Rüden besonders wichtig.

Reifephase (12. bis 30. Monat)

Hunde erreichen ihre volle Größe und ihr Verhalten stabilisiert sich. Jetzt ist es an der Zeit, erlernte Verhaltensmuster durch gezieltes Training zu festigen und die Beziehung zu vertiefen.

Wie lange ein Hund wächst, ist eng an die Frage geknüpft, wie lange ein Hund ein Welpe ist. Die kurze Zusammenfassung zeigt bereits, dass das Welpenalter eine prägende und entscheidende Periode im Leben eines Hundes darstellt.

Aber lässt sich bereits im Welpenalter abschätzen, welche Größe ein Hund erreichen wird? Dafür gibt es eine einfache Regel: Vermessen Sie Ihren Welpen im Alter von acht Wochen. Beträgt seine Größe zu diesem Zeitpunkt zwischen 20 und 30 cm, ist es wahrscheinlich, dass er im ausgewachsenen Zustand etwa die doppelte Größe erreicht. Überschreitet er bereits mit acht Wochen die 30 cm, können Sie davon ausgehen, dass er größer als 50 cm wird. Welpen, die kleiner als 20 cm sind, werden in der Regel nicht größer als 40 cm. Bei reinrassigen Hunden ist die Größeneinschätzung generell einfacher. Dies gilt allerdings nur, sofern Sie nicht wissen, wer die Elterntiere Ihres Mischlings sind.

Eine andere Faustregel besagt, dass man das Gewicht eines Hundes im Alter von 16 Wochen nehmen und es verdoppeln kann, um eine Schätzung des Gewichts im Erwachsenenalter zu erhalten.

Welche Faktoren beeinflussen das Wachstum von Hunden?

Ob ein Hund in normaler Geschwindigkeit wächst, hängt von verschiedenen Faktoren ab, die den Entwicklungsprozess negativ beeinflussen können. Im Folgenden widmen wir uns der Bedeutung dieser Faktoren und was Sie beachten sollten, bis ihr Vierbeiner ausgewachsen ist.

Ernährung

Wie auch beim Menschen beeinflusst die Ernährung die Entwicklung von Knochen, Gewebe und körperlichen Merkmalen. Eine Zusammenstellung aus proteinreichem Futter mit gesunden Fetten sowie reichlich Vitamine und Mineralien unterstützt die Entwicklung der Welpen bzw. Junghunde. Sprechen sie mit einem Tierarzt über die optimale Futterzusammenstellung für Ihren heranwachsenden Hund und auch über die Fütterungsmenge, damit es nicht zu gesundheitlichen Problemen aufgrund von Übergewicht kommt.

Geschlecht

Auch das Geschlecht spielt beim Wachstum eines Hundes eine wichtige Rolle, denn Rüden werden größer als Hündinnen. „Rüde oder Hündin?“ lautet deshalb neben der Wahl der Hunderasse häufig die Frage, wenn es darum geht, sich einen Hund anzuschaffen.

Genetik

Die genetische Veranlagung zählt zu den essenziellen Faktoren, die das Wachstum und die endgültige Größe eines Hundes beeinflussen. Das genetische Erbe legt fest, wie groß ein Hund potenziell werden kann, wobei die Merkmale seiner Rasse sowie die Größe seiner Eltern wichtige Anhaltspunkte für die zu erwartende Endgröße im ausgewachsenen Alter geben. Die genetischen Voraussetzungen bestimmen die Grenzen des Wachstums und erklären auch die individuellen Unterschiede in der Größe und im Erscheinungsbild – sowohl innerhalb einer als auch zwischen verschiedenen Rassen.

Gesundheitszustand

Krankheiten, Parasitenbefall oder eine unzureichende Ernährung können die Entwicklung negativ beeinflussen. Um ein gesundes Wachstum zu fördern sind regelmäßige Kontrollen beim Tierarzt und eine sorgfältige Pflege unerlässlich. Diese Maßnahmen helfen dabei, Gesundheitsprobleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, sodass sich der Hund optimal entwickeln kann.

Wann ist ein Hund ausgewachsen?

Wie bereits beschrieben, hängt das Wachstum von verschiedenen Faktoren ab. Kleine Hunderassen erreichen ihre endgültige Körpergröße früher, große Tiere brauchen länger, bis sie ausgewachsen sind.

Die folgende Tabelle mit verschiedenen Gruppen bezogen auf die Größe der Rasse beinhaltet beispielhaft einige Richtwerte, welche Hunderassen wann als ausgewachsen gelten.


Hunde-Gruppe Endgewicht Endgültige Größe Wachstumsdauer
Klein
z.B. Jack Russel, Beagle, Mops, Dackel
5-10 kg 15-30 cm 9-12 Monate
Mittelgroß
z.B. Cocker Spaniel, Samojede
10-25 kg 30-50 cm 12-16 Monate
Groß
z.B., Golden Retriever, Boxer, Schäferhund
25-40 kg 50-60 cm 12-18 Monate
Sehr groß
z.B. Deutsche Dogge, Rottweiler
30-40 kg 55-65 cm 12-24 Monate


Diese Aufstellung zeigt, dass die Wachstumsdauer je nach Größe stark variiert. Deshalb ist es bezogen auf eine bestimmte Hunderasse hilfreich, die sogenannte Wachstumskurve heranzuziehen, um die Entwicklung beurteilen. Sie zeigt, wie die Gewichtszunahme eines Hundes im Laufe seines Wachstums verläuft. Die Daten des Kurvenverlaufs beruhen dabei auf dem Gewicht und dem Alter des jeweiligen Hundes. Je nachdem welches Endgewicht (abhängig von der Rasse) erreicht werden soll, kann beurteilt werden, ob sich der Hund innerhalb der Norm befindet, also einen normalen Wachstumsverlauf hat.

Der Abgleich mit der Wachstumskurve dient zur Gesundheitsüberwachung und Ernährungsplanung, damit ein Hundebesitzer die Futtermenge an die Wachstumsphase des Hundes anpassen kann. Außerdem kann man sehen, ob sich der Hund normal bezüglich Größe und Gewicht entwickelt.

Woran erkennt man, dass ein Hund ausgewachsen ist?

Zu erkennen, ob ein Hund ausgewachsen ist, kann eine Herausforderung sein – besonders bei Mischlingen, deren genaue Wachstumsmuster schwer vorherzusagen sind. Es gibt jedoch einige Anhaltspunkte dafür, ob ein Hund seine volle Größe erreicht hat.

Alter: Ein elementarer Indikator ist das Alter des Hundes. Kleinere Rassen sind oft schon mit etwa 6-12 Monaten ausgewachsen, mittelgroße Rassen benötigen etwa 12-18 Monate, und große bis sehr große Rassen können sogar 18-24 Monate oder länger dafür brauchen.

Körperproportionen: Die Körperproportionen des Hundes ändern sich nicht mehr signifikant. Welpen und junge Hunde haben oft disproportional große Pfoten oder Ohren, die sie erst "ausfüllen" müssen. Wenn die Proportionen ausgeglichener erscheinen, ist das ein Zeichen dafür, dass das Wachstum weitgehend abgeschlossen ist.

Gewichtsstabilisierung: Das Gewicht stabilisiert sich. Während des Wachstums nehmen Hunde kontinuierlich an Gewicht zu, aber sobald sie ihre maximale Größe erreicht haben, sollte sich ihr Gewicht – vorausgesetzt, sie werden richtig ernährt und bekommen ausreichend Bewegung – auf einem relativ konstanten Niveau einpendeln.

Verhalten: Obwohl Verhalten kein zuverlässiger Indikator für körperliche Reife ist, zeigen einige Hunde eine gewisse Verhaltensreife, wenn sie ausgewachsen sind. Sie wirken dann ruhiger, ausgeglichener und weniger verspielt als in ihrer Welpen- oder Junghundphase, obwohl dies stark von der Rasse, dem individuellen Charakter und der Erziehung abhängt.

Die Entwicklung vom Welpen zum ausgewachsenen Hund ist ein Prozess, der von diversen Faktoren wie Ernährung, Genetik, Gesundheitszustand und Geschlecht beeinflusst wird. Indem Hundebesitzer die individuellen Bedürfnisse ihres tierischen Gefährten kennen und darauf eingehen, schaffen sie die Basis für ein langes, gesundes und freudvolles Hundeleben.
Und seien wir ehrlich, gibt es etwas Erfüllenderes, als zu beobachten, wie aus einem tapsigen Welpen ein selbstbewusster, treuer Begleiter wird? Diese Entwicklung mitzuerleben, ist nicht nur für den Hund eine riesige Erfahrung, sondern bereichert auch das Leben der Besitzer um unvergessliche, glückliche Augenblicke.

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