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Wie alt werden Katzen?

Die älteste Katze, die je im Guinnessbuch der Rekorde erwähnt wurde, ist eine texanische Samtpfote namens Creme Puff. Der Stubentiger wurde 38 Jahre alt. Doch wie alt werden Katzen normalerweise? Und wie können Katzenhalter, die Voraussetzungen für eine möglichst lange Lebenserwartung verbessern?

Wie alt Katzen werden können: Eine individuelle Angelegenheit

Im Schnitt haben Katzen bei uns eine Lebenserwartung von 10 bis 15 Jahren, doch auch 20 Jahre und mehr sind möglich. Deshalb gibt es leider keine pauschale Antwort darauf, wie alt Katzen werden können.

Wahrscheinlich kommt bei einigen etwas Verwunderung auf, dass Katzen „nur“ so alt werden können, die Lebenserwartung nicht so hoch ist. Aber dafür gibt es eine Erklärung: Das Altern bzw. Erwachsenwerden bei Katzen verläuft insgesamt schneller als bei uns Menschen: Während wir mit zwei Jahren wahrhaftig noch in den Kinderschuhen stecken, sind Katzen in diesem Alter schon erwachsen.

Bereits zwischen dem 7. und 10. Lebensjahr gehören Katzen zu den Katzensenioren unter ihren Artgenossen. Erste Anzeichen der Alterung machen sich bemerkbar. Der Alterungsprozess setzt bei den Vierbeinern setzt insgesamt wesentlich früher ein als bei uns Menschen. Mit 20 Jahren sind Katzen bereits 96 Menschenjahre alt! Das heißt, eigentlich können Katzen recht alt werden.

Wichtig ist, dass alle Zahlen nur Richtwerte sind und nicht den Ausschlag für die Anschaffung einer bestimmten Katzenart geben sollten. Die Lebenserwartung ist immer sehr individuell und kann auch unter oder über den durchschnittlichen Angaben zur Lebenserwartung liegen.

Wie alt Katzen werden nach Katzentyp

Der Einfluss der Lebenssituation

Die Lebenssituation der Katze beeinflusst, wie alt sie wird. Deshalb gibt es meistens einen Unterschied im Alter, das Haus- und Wohnungskatzen oder aber Freigänger und Streuner erreichen:

  • Hauskatze, 15-18 Jahre: Wohnungskatzen wachsen behütet auf und leben bei dieser Haltungsart in einer recht sicheren Umgebung.
  • Freigänger, 8-12 Jahre: Freigänger leben im Durchschnitt kürzer als Hauskatzen, da sie auf ihren Streifzügen und Abenteuer mit einigen Gefahren in Berührung kommen. Das Verletzungsrisiko steigt.
  • Streuner, 4-8 Jahre: Streuner sind meistens auf sich allein gestellt, oft kommt auch die Pflege zu kurz.

Der Einfluss der Katzenrasse

Die Lebenserwartung bei Katzenrassen fällt unterschiedlich aus: Einige habe eine höhere Lebenserwartung, andere einige niedrigere. Der Grund dafür: Manche Rassen haben Erbkrankheiten oder sind anfälliger für Erkrankungen.

5 beispielhafte Katzenrassen mit höherer Lebenserwartung:
Balinese 18-22 Jahre
Europäisch Kurzhaar 15-22 Jahre
Ragdoll 12-17 Jahre
Siam 15-20 Jahre
Perser 10-17 Jahre


Mischlingskatzen sind im Vergleich zu Rassekatzen im Vorteil: Ihre Lebenserwartung fällt im Durchschnitt höher aus als die von Rassekatzen.

Umrechnung Katzenjahre in Menschenjahre

Für die Umrechnung des Alters von Katzenjahren in Menschenjahre gibt es nicht die eine richtige Formel, denn die Entwicklungsstufen bei Samtpfoten sind nicht linear.

Besonders während der ersten zwei Lebensjahre entwickelt sich das Tier besonders schnell. So entspricht das Alter von 2 Jahren bei der Samtpfote bereits 24 Menschenjahren. Nach dem zweiten Lebensjahr steht jedes weitere Katzenjahr für etwa vier Menschenjahre.

Katzenalter und Menschenalter im Vergleich

Hier einige Beispiele für die Zuordnung von Katzenjahren zu Menschenjahren:

Katzen Menschen
4 Monate 6-8 Jahre
1 Jahr 15 Jahre
2 Jahre 24 Jahre
4 Jahre 32 Jahre
8 Jahre 48 Jahre
11 Jahre 60 Jahre
16 Jahre 80 Jahre
20 Jahre 96 Jahre

Faktoren, die die Lebenserwartungen von Katzen beeinflussen

Wie alt Katzen werden, hängt von ganz unterschiedlichen Aspekten ab. Dazu zählen Faktoren wie die Pflege der Katze, die Ernährung bzw. richtige Fütterung sowie die Umgebung, in der die Katze ihren Alltag verbringt.

6 Faktoren, die die Lebenserwartung der Katze beeinflussen können

Wenn Ihnen als Katzenbesitzer etwas an einem glücklichen und möglichst langen Leben Ihrer Samtpfote liegt, sollten Sie einige Aspekte kennen, die die Lebensdauer der Katze beeinträchtigen können:

  1. Risiken und Gefahren im Lebensumfeld: Kommt die Katze mit giftigen Pflanzen, Gegenständen und Substanzen in Berührung? Bewegt sie sich durch den Straßenverkehr?
  2. Gesundheitszustand und Erkrankungen: Hat die Katze chronische Erkrankungen? Wird die Katze regelmäßig vom Facharzt untersucht? Ist sie gegen verbreitete Krankheiten durch entsprechende Impfungen geschützt?
  3. Pflege: Wird die Katze durch den Katzenhalter bei ihren Pflegeroutinen, insbesondere der Fellpflege, Krallenpflege und Zahnpflege, unterstützt?
  4. Ernährung: Wird die Katze gesund und artgerecht ernährt? Erhält sie durch das Futter lebenswichtige Vitamine, Mineralstoffe und Proteine?
  5. Aktivität und Bewegung: Bewegt sich die Katze ausreichend? Stehen ihr ausreichend Beschäftigungsmöglichkeiten zur Verfügung?
  6. Genetische Voraussetzungen und Abstammung: Wurden dem Tier Krankheiten vererbt?

8 Tipps für ein möglichst langes Katzenleben

Zum Glück können Katzenfreunde dazu beitragen, die durchschnittliche Lebenserwartung ihrer Lieblinge mit etwas Glück zu erhöhen.

  1. Tierarztbesuche einplanen: Achten Sie auf regelmäßige Check-ups beim Tierarzt. So können Erkrankungen, aber auch Allergien und Unverträglichkeiten möglichst früh erkannt und behandelt werden.
  2. Pflegeprogramm durchführen: Regelmäßige Fellpflege sorgt dafür, dass es dem Tier möglichst lange gut geht. Auch wenn Katzen viel Zeit mit der Fellpflege verbringen, ist ab und an Ihre Unterstützung gefragt. Zusätzlich sollten Katzenbesitzer regelmäßig auch die Krallen und Zähne des Tiers in Augenschein nehmen und eine entsprechende Pflegeeinheit initiieren.
  3. Auf gute Ernährung setzen: Die Art der Ernährung, das Katzenfutter ist auch ebenfalls wichtig für ein möglichst gesundes Katzenleben. Informieren Sie sich über die Bestandteile einer artgerechten Katzenernährung und setzen Sie auf hochwertiges Futter. Wenn Sie Zeit und Lust haben, können Sie das Katzenfutter selber machen.
    Es gibt auch einige Lebensmittel, die ein Tabu für Katzen sind – es lohnt sich also zu wissen, was Katzen essen dürfen und was nicht. Zur gesunden Ernährung zählt auch die ausreichende Aufnahme von Wasser.
  4. Gefahren beseitigen: Auch die Alltagsumgebung beeinflusst, wie alt Katzen werden. Gefahren drohen beispielsweise durch heiße Herdplatten, giftige Pflanzen und vermeintliche Leckerbissen wie Schokolade.
  5. Für Sicherheit sorgen: Machen Sie Balkon und Fenster katzensicher. Balkone und Fenster bergen eine große Unfall- und damit Verletzungsgefahr für den Vierbeiner.
  6. Kastration in Erwägung ziehen: Denken Sie rechtzeitig über eine Kastration nach. Denn liebesblinde Kater, die dem Ruf einer rolligen Katze folgen, achten nur selten auf den Straßenverkehr.
  7. Bewegung ins Spiel bringen: Manche Katzen sind von Natur aus recht aktiv, andere eher gemütliche Charaktere. Wichtig ist, dass sich alle Katzen ausreichend bewegen. Sorgen Sie für etwas Action im Katzenalltag. Kleine Trainingseinheiten (z.B. Clickertraining) oder gemeinsames Spielen halten die Samtpfote fit und gesund.
  8. Stressauslöser kennen: Manche Artgenossen lassen sich recht schnell oder unter gewissen Umständen aus der Ruhe bringen. Das kann sich negativ auf das Wohlbefinden und die Gesundheit des Tiers auswirken. Einige Katzen stresst eine neue Umgebung, andere der Besuch von Fremden in den eigenen vier Wänden. Beobachten Sie Ihren Stubentiger und identifizieren Sie Stressauslöser.

Älteren Samtpfoten den Lebensabend versüßen

Zählt Ihre Fellnase zu den älteren Semestern, ist es ganz normal, dass dem Tier nicht mehr alles so leichtfällt. Bei Seniorkatzen funktioniert das Immunsystem auch nicht mehr ganz so gut – die Anfälligkeit für Krankheiten steigt. Zu den typischen Katzenkrankheiten im Alter gehören beispielsweise das Nierenversagen, Diabetes und Darmerkrankungen.

Katzenhalter können Ihren felligen Freund jedoch auch in der fortgeschrittenen Lebensphase gut unterstützen. So werden können Alterserscheinungen gemildert werden.

Wie erkenne ich, dass meine Katze alt wird?

Wie bei uns Menschen, treten auch bei Katzen in späteren Lebensphasen gewisse Alterserscheinungen auf. Einige Beispiele:

  • Größeres Schlafbedürfnis: Selbst aktive Miezen suchen öfters mal ein ruhiges Plätzchen auf und schlafen.
  • Eingeschränkte Beweglichkeit: Die Gelenke sind nicht mehr so flexibel, die Katze ist nicht mehr so beweglich wie zuvor. Sie rennt und tobt nicht mehr so oft durch die Wohnung, sondern macht es sich lieber ganz gemütlich. Und das ist ganz gut so: Denn die eingeschränkte Agilität bringt ein erhöhtes Verletzungsrisiko mit sich.
  • Abbau von Muskelmasse: Die Katze hat nicht mehr so viel Kraft, sie verzichtet auf größere Abenteuer im eigenen Zuhause oder im Freien.
  • Verändertes Verhalten: War die Katze früher sehr verspielt, neugierig und umtriebig, lässt sie es nun etwas langsamer angehen. Sie wird insgesamt ruhiger. Manche Katzen werden unter Umständen im Alter sogar nervöser.
  • Gewichtsveränderungen: Einige Miezen nehmen im Alter zu, wenn sie sich nicht mehr so viel bewegen, andere ab.
  • Knochiges Erscheinungsbild: Durch den Abbau von Muskelgewebe wirken manche Katzensenioren knochig, dürr und abgemagert.
  • Abnehmender Appetit: Ältere Semester fressen oft weniger. Der Fressnapf wird nicht vollständig geleert.
  • Abnehmende, eigenständige Pflege: Die reinliche Katze vernachlässigt ihre eigene Körperpflege.
  • Zunahme von Erkrankungen: Im Alter wird das Immunsystem der Katze schwächer, es kann sein, dass sie anfälliger für Katzenkrankheiten wird.

Wenn Sie diese Anzeichen für Altersbeschwerden bei Ihrer Katze wahrnehmen, sollten Sie den Tierarzt aufsuchen. Er klärt Sie darüber auf, worauf es jetzt zu achten gilt. Mit ein paar kleinen Veränderungen können Sie die Seniorzeit für Ihre Mieze etwas angenehmer gestalten.

Wie unterstütze ich meine Katze im Alter? 6 Tipps

Für ältere Semester gelten ähnliche Tipps, wie für alle Katzen – mit ein paar Besonderheiten:

  1. Umfassender Hilfe bei der Pflege: Wird die Katze älter, ist sie nicht mehr so beweglich wie in früheren Lebensphasen. Meist leidet darunter die Fellpflege – die Katze kommt an manche Körperstellen nur noch schwer oder gar nicht ran. Unterstützen Sie Ihre Katze deshalb noch mehr beim Fellpflegeprogramm.
  2. Besuche beim Tierarzt: Gehört die Katze zu den älteren Semestern, kann die Frequenz der Tierarztbesuche zunehmen. Der Tiermediziner berät Sie auch gerne, wie Sie ihrem Liebling am besten im Alter helfen können. Diese Vorsorge kann zukünftige Tierarztkosten reduzieren.
  3. Aktivität: Ältere Semester ruhen sich verständlicherweise viel aus. Allerdings sorgt regelmäßige Bewegung dafür, dass das Gewicht, Muskeln und Knochen möglichst in Balance bleiben. Bauen Sie kurze, kleine Spiele in den Seniorenalttag ein – ohne Ihren Katzensenior zu überfordern.
  4. Altersgerechte Ernährung: Das Alter bringt wie bei uns Menschen neue Anforderungen an das Futter mit sich. Bestimmte Nährstoffe, Proteine und Vitamine entfalten eine positive Wirkung auf die Gesundheit, Organe und Muskeln der Katze fortgeschrittenen Alters.
  5. Passendes Equipment: Wer den Alltag seines Seniors erleichtern möchte, kann das mit einer entsprechenden Ausstattung tun. Dazu gehört beispielsweise ein altersgerechtes Katzenklo, eine leicht zu erreichende Kratzmatte, die den Katzenbaum ersetzt oder ein noch gemütlicheres, weicheres Schlafgemach.
  6. Rücksicht nehmen: Mit den neuen Umständen tun sich Katzenhalter meist schwer. Nehmen Sie Rücksicht auf Ihren Vierbeiner. Drängen Sie das Tier nicht zu Aktivitäten und bieten Sie der Fellnase genug Möglichkeiten zum Rückzug an.

Egal wie alt die Katze auch wird, in allen Lebensphasen ist die Aufmerksamkeit, Pflege und die Zuneigung von Katzenhaltern gefragt. Katzenbesitzern kommt im Katzenleben eine wichtige Rolle zu: Sie können dazu beitragen, dass die Katze möglichst glücklich und lange lebt.

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