Katze im Bett oder lieber nicht?

Katze im Bett schlafen lassen – oder lieber nicht?

Warm, weich, gemütlich und dazu ein guter Überblick beim Dösen – aus Sicht eines Stubentigers ist das Bett der perfekte Katzenschlafplatz. Die einschläfernd wohlige Wärme, die eine Katze im Bett ausstrahlt, wird von Herrchen und Frauchen ebenfalls oft als angenehm empfunden. Die beruhigende Wirkung des Schnurrens ist auch schon längst wissenschaftlich bewiesen. Kein Wunder also, dass in Deutschland fast zwei Drittel aller Katzen die Nacht regelmäßig im Bett ihrer Besitzer verbringen dürfen. Doch was spricht für die Katze im Bett und was dagegen?

Darf ich meine Katze im Bett schlafen lassen? Was dafür spricht:

  1. Nähe und Bindung: Schläft Ihre Katze im Bett, ist das ein großer Vorteil für die Nähe und Bindung zwischen Mensch und Tier. Durch den gemeinsamen Schlaf im Bett geben Sie Ihrem Haustier nicht nur Sicherheit, sondern spenden auch Geborgenheit. Besonders bei jungen Haustieren, egal ob Katze oder Hund, sind Nähe und Bindung entscheidend.
  2. Beruhigende Wirkung: Die ruhige Atmung, das gleichmäßige Schnurren, die kuschelige Wärme oder einfach die Nähe zur Samtpfote wirken auf viele Katzenbesitzer entspannend. Für viele Besitzer ist die Wirkung des felligen Freunds auf das eigene Wohlergehen der wichtigste Grund, warum die Samtpfote mit Herrchen und Frauchen im Bett schläft. Zusätzlich liegt Ihr persönlicher Bodyguard direkt neben Ihnen, denn Katzen reagieren bereits auf kleinste Bewegungen oder Geräusche. Ein Rauchmelder im Haus geht an oder ein Einbrecher steht am Fenster? Ihr wachsames Tier geht den Geräuschen und der Sache sofort nach.

Darf meine Katze im Bett schlafen? Was dagegen spricht:

  1. Parasiten und Krankheiten: Wenn ein Haustier, egal ob Katze oder Hund, im Bett schläft, ist eine regelmäßige Pflege wichtig. Dazu gehört nicht nur, die Katze oder den Hund zu bürsten. Durch die intensive Nähe ist der Schutz vor Parasiten entscheidend. Ansonsten können neben Ihnen und Ihrer Katze auch noch ungebetene Gäste im Bett landen. Dies kann besonders bei Freigängern passieren und schnell landet so auch eine Zecke mit im Bett. Kontrollieren Sie daher das Fell auf Zecken und Flöhe, nicht nur wenn Ihr Haustier ein Freigänger ist. Im Zweifel ist ein Besuch beim Tierarzt besser, um Krankheiten auszuschließen. Auch das Entwurmen der Katze und das regelmäßige Wechseln der Bettwäsche sorgen für Hygiene und Sauberkeit im Schlafzimmer.
  2. Hygiene im Bett: Mensch, Katze und ein behagliches Bett – das ist eine traumhafte Kombination. Wären da nicht die lästigen Katzenhaare im Schlafzimmer! Schnell entsteht aus einzelnen Haaren ein ganzer Fellknäuel. Manchmal entdecken Katzenhalter auch Spuren von Pfoten auf der Matratze. Unser Tipp in puncto Tierhaare im Bett: Geben Sie die Bettwäsche vor dem Waschen in den Trockner. Und investieren Sie in einen innovativen Haushaltshelfer: Ein Tierhaarstaubsauger mit speziellen Tierhaar-Polsterdüsen beseitigt selbst hartnäckigste Härchen von Kissen und Decken gründlich und schnell. Da bleibt für Sie gleich noch etwas mehr Zeit zum Schmusen mit Ihrer Katze – im Bett und anderswo. Bei sehr empfindlicher Reaktion auf Tierhaare ist jedoch ein Schlafplatz außerhalb des Bettes empfehlenswert.
  3. Gefahr für Allergiker und Asthmatiker: Auch wenn es schwerfällt, sollte bei Krankheiten wie Allergien oder Asthma, auf den gemeinsamen Schlaf mit der flauschigen Katze im Bett verzichtet werden. Neben einer Katzenhaarallergie können von Ihrer Mieze mitgebrachte Pollen und Staub einen allergischen Anfall, juckende Augen oder Atemnot auslösen. In solchen Fällen ist sogar ein gemütliches Katzenbett außerhalb des Schlafzimmers die richtige Wahl für den tierischen Mitbewohner.
  4. Störender Bewegungsdrang: Manchmal kann der Bewegungsdrang eines Vierbeiners die Nachtruhe aller Anwesenden stören. Besonders dann, wenn der Stubentiger zu später Stunde durch das Bett stromert, das Schlafzimmer erkundet, oder ein nachtaktives Wesen ist. Sobald die Nachtruhe der Besitzer zu häufig gestört wird, ist das Bett als Schlafplatz für Ihre liebe Katze keine Lösung mehr.
  5. Platzbedarf: Dachten Sie, Ihr Partner hat ein großes Bedürfnis an Platz, belehrt Ihr Samtpfötchen Sie gerne eines Besseren. Wenn nach dem Kuscheln die Schlafenszeit anbricht, kann das Bett gar nicht mehr groß genug sein. Da wird der Schlafplatz nicht am Fußende, sondern direkt an Frauchen oder Herrchen gewählt. Macht Ihre Katze Ihr Bett zum eigenen Katzenbett und nimmt keine Rücksicht auf Ihre Bedürfnisse, kann das schnell zum Nachteil für die eigene Ruhe werden. Wenn Sie dadurch kein Auge mehr zu bekommen, ist das Bett nicht der richtige Platz für Ihre flauschige Katze. Sie sollten der Katze spätestens dann das Schlafen im Bett abgewöhnen.
  6. Kleine Kinder: Kinder spielen und kuscheln gerne den gesamten Tag mit der Katze. Kein Wunder, dass kleine Kinder auch in der Nacht den Stubentiger gerne am Fußende oder bei sich unter der Decke liegen haben. Empfehlenswert ist das jedoch nicht, denn nicht immer können kleine Kinder die Reaktionen der Haustiere, egal ob Katze oder Hund, richtig einschätzen. Zusätzlich ist durch den intensiven Kontakt mit Kindern mehr Pflege nötig und auch der Tierarzt sollte regelmäßig besucht werden.

Wenn die Katze nicht mehr im Bett schlafen soll

Ob Sie mit Ihrem schnurrenden Vierbeiner das Bett teilen oder nicht, ist Ihnen überlassen. Um keine Verwirrungen bei Ihrer Katze auszulösen, sollten Sie diese Entscheidung möglichst früh treffen. Möchten Sie mit Ihrem Stubentiger später nicht mehr das Bett teilen, sei es aufgrund von Zecken, Flöhen oder anderer Nachteile, kann das Abgewöhnen schwierig werden. Schließlich hat sich Ihre Samtpfote an den gemütlichen Platz und die Nähe zu Ihnen gewöhnt. Am besten entscheiden Katzenhalter daher frühzeitig, wo ihre Katze nachts schläft. Zwar ist eine Entwöhnung natürlich möglich, kann aber die Nerven von Mensch und Tier strapazieren. Bei der Änderung des Schlafplatzes kann beispielsweise das Clickertraining für Katzen helfen. Wichtig ist, dass Sie geduldig bleiben und einen alternativen Katzenschlafplatz für die Nacht einrichten, der gemütlich ist und zum Kuscheln einlädt.

Wenn Ihre Katze im Bett schlafen soll

Nicht jede Katze möchte von sich aus die Nacht bei Herrchen und Frauchen verbringen. Dennoch wünschen sich viele Katzenhalter, dass Ihre Katze im Bett schläft. Mit Feingefühl und Geduld können Sie Ihr eigenes Bett auch zum Katzenbett machen. Doch Sie sollten es nicht erzwingen.

  1. Beschäftigung am Tag: Wer nicht müde ist, möchte auch nicht schlafen gehen. Mit der richtigen Beschäftigung am Tag sorgen Sie für die nötige Müdigkeit bei Ihrem felligen Mitbewohner. Achten Sie dennoch auf ausreichend Ruhepausen, denn Ihre Mieze benötigt auch tagsüber kleine Nickerchen.
  2. Routine vor dem Schlafen: Vor dem Schlafen kann eine Routine helfen, damit Ihr Samtpfötchen den Zeitpunkt für die Nachtruhe erkennt. Sie können beispielsweise eine kleine Spielzeit einbauen, die sie mit ruhigen Bewegungen ausklingen lassen.
  3. Essens-Nickerchen nutzen: Viele Katzen neigen nach einer Mahlzeit zu einem ausgiebigen Nickerchen. Diese Routine können Sie nutzen, indem Sie Ihre Katze vor dem Schlafen füttern.
  4. Schlafplatz mit Überblick: Gerade zu Anfang ist die langsame Gewöhnung an den neuen Platz für die Nacht wichtig. Samtpfötchen lieben es, wenn sie den Überblick behalten können. Richten Sie daher im Schlafzimmer einen Platz mit Überblick ein, sodass Ihr Tier sich an die Umgebung gewöhnt.
  5. An das Bett gewöhnen: Damit Ihre Katze mit dem Bett positive Gefühle verbindet, sollte Ihr Haustier das Bett in Ruhe erkunden können. Wenn Sie möchten, können Sie Ihre Mieze mit einem Leckerli belohnen, wenn sie sich beispielsweise ans Fußende legt. Die Gewöhnung sollte ohne Zwang ablaufen und Sie sollten das Samtpfötchen nicht auf dem Kissen oder der Decke festhalten.
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