Pfotenpflege beim Hund

Pfotenpflege für den Hund: Step by Step

Gute Gründe für die Pfotenpflege beim Hund

Die Pfoten tragen Ihren Liebling durchs Leben. Egal ob beim Spazieren, Rennen oder Spielen – sie werden im Alltag ganz schön belastet. Schon alleine deshalb, sollten sie regelmäßig verwöhnt werden.

Doch was viel wichtiger ist: Die Pflege der Hundepfoten und entsprechende Routinen sind Teil der Gesundheitsvorsorge für Ihren Hund. Nicht nur die Fellpflege ist Pflichtprogramm für alle Hundeliebhaber, sondern auch die Kontrolle und Behandlung der tierischen Pfoten. Am besten Sie kombinieren Fell- und Pfotenpflege zu einem ganzheitlichen Wellnessprogramm für Ihren Liebling.

4 Einsteigertipps für die Pfotenpflege beim Hund

Was sind die wichtigsten Do’s und Don’ts in Sachen Pflege der Hundpfoten? Das haben wir die Expertin und Hundesalonbesitzerin, Yvonne Gocht, gefragt. Ihre Tipps für den einfachen Einstieg in Sachen Pfotenpflege:

  1. Die Hundepfoten sollten nach jedem Spaziergang mit einem feuchten Handtuch oder Lappen gesäubert werden. Sind die Pfoten vom gröbsten Schmutz befreit, ist es wichtig, sie auf Steinchen, Kletten, Schnee, Eis, Eisklümpchen und Parasiten (z.B. Zecken), zu untersuchen.
  2. Im Winter ist besondere Aufmerksamkeit gefragt: In der kalten Jahreszeit sollten die Hundepfoten mit einem feuchten Tuch oder in einer Schüssel mit warmem Wasser gereinigt werden. Diese Methode hilft dabei, Rückstände von Streusalz und Splitt zu entfernen. Die durch Kälte strapazierten Pfötchen des Hundes können anschließend mit einem reichhaltigen Pfotenbalsam eingecremt werden – der perfekte Schutz vor Rissen.
  3. Das Krallenschneiden gehört ebenfalls zur Pflege. Es ist sinnvoll, die Krallen regelmäßig zu kontrollieren und bei Bedarf mit einer geeigneten Krallenzange zu kürzen.
  4. Das Fell zwischen den Pfotenballen und Zehen darf auch nicht bei der Pflege vergessen werden. Auch hier lautet das Motto: Kontrolle und Kürzung. Denn zwischen den Ballen können sich Knötchen, Steinchen und andere Fremdkörper befinden. Die Folge: Es kann zu einer schmerzvollen Fehlstellung der Pfoten kommen.

Gepflegte Hundepfoten – so geht‘s

Step 1: Fremdkörper beseitigen

Beim Streifzug durchs Revier, beim ausführlichen Spaziergang oder beim Toben in den eigenen vier Wänden tritt Ihr Hund auf kleine Gegenstände wie Steinchen oder Rollsplitt. Finden Sie bei der Inspektion der Pfötchen kleine Fremdkörper, können Sie diese mit einer Pinzette bei der Pfotenpflege vorsichtig entfernen. Waschen Sie danach die Hundepfoten ab, damit sie sich nicht entzünden. Haben sich größere Dinge in den Ballen verfangen, werden Verletzungen oder Schnitte sichtbar, ist es Zeit für einen Gang zum Tierarzt.

Step 2: Zehenzwischenräume reinigen

Widmen Sie den Zehenzwischenräumen bei der Pfotenpflege ein Extra an Aufmerksamkeit. Zwischen den Zehen des Hundes können sich auch kleine Gegenstände verhaken. Im Winter kann Schnee festfrieren. Greifen Sie deshalb zu einem feuchten Tuch oder Lappen und bearbeiten Sie die Zehenzwischenräume.

Step 3: Haare kürzen

Fell und Härchen an den Pfoten sind ganz normal – auf die Haarlänge kommt es an. Hat Ihre Fellnase lange Haare in den Zwischenzehenräumen oder um den Ballen herum, können sich hier Fremdkörper einnisten. Verfilzte Haare an den Pfoten machen es Parasilen besonders einfach, sich einzunisten. Das kann nicht nur Schmerzen zur Folge haben. Ist die Pfotenbehaarung beim Hund zu lang, sollten Sie diese regelmäßig kürzen. Dafür greifen Sie zu einer speziellen abgerundeten Schere. Kürzen Sie die Haare so, dass Sie nach dem Schneiden, nicht mehr über die Ballen herausragen.

Step 4: Pfoten baden – ab und an

Sind die Pfoten Ihres Hundes besonders beansprucht, können Sie sie mit einem Bad im lauwarmen Wasser verwöhnen. Das Pfotenbad muss nicht Teil der festen Routine sein – Hunde baden sollte die Ausnahme sein: Es bietet sich nach langen Wanderungen oder Spaziergängen als zusätzliche Reinigungs- und Pflegeeinheit an.

Step 5: Krallen schneiden

Im heutigen Hundealltag nutzen sich die Krallen des Hundes nicht mehr von selbst stark ab. Der Grund: Ihr Vierbeiner läuft auf vergleichsweise sanften Untergrund durchs Leben. Waren es früher raue Oberflächen, sind es heute eher glatte Kacheln oder weiche Teppiche. Wichtig ist, dass die Krallen beim Laufen nicht den Boden berühren. Das kann zu einem unnatürlichen Bewegungsmuster oder auch eine Fehlstellung führen. Zu lange Krallen können zudem einwachsen, einreißen oder abbrechen. Sind die Krallen noch nicht sehr lang, können Sie diese mit einer Krallenpfeile vorsichtig behandeln. Bei langen Krallen kommt eine spezielle Krallenzange zum Einsatz. Das Krallenschneiden beim Hund erfordert Vorsicht und Feingefühl: Denn durch die tierischen Krallen verlaufen unter anderem Nerven. Lassen Sie sich das Vorgehen am besten von einem Profi zeigen, bevor Sie selbst Hand anlegen.

Step 6: Ballenhaut eincremen

Widmen Sie sich regelmäßig den Pfotenballen Ihres Hundes. Prüfen Sie den Zustand der Haut der Pfotenballen, indem Sie mit der Hand über Sie fahren. Fühlt sie sich geschmeidig oder spröde und trocken an? Ist die Haut strapaziert oder rissig, ist Eincremen angesagt: Dafür können Sie einen speziellen Balsam oder eine entsprechende Pfotensalbe verwenden. Durch das Cremen beugen Sie auch Rissen vor und tragen zum Pfotenschutz bei. Vaseline sollte nicht zu Ihren favorisierten Pflegeprodukten gehören. Ihre schwere Textur ist kaum luftdurchlässig. Als Alternative können Sie Kokosöl zum Schützen der Pfotenballen verwenden, ein bewährtes Hausmittel.

Das Extra an Pfotenpflege im Winter und Sommer

Die Witterungsbedingungen zu den unterschiedlichen Jahreszeiten stellen eine Herausforderung für die tierischen Pfoten des Vierbeiners dar. Doch keine Sorge – mit diesen Tipps bringen Sie Ihren Liebling durch jede Jahreszeit.

Im Winter ist der Untergrund nicht nur eisig kalt. Auf den Straßen und Wegen liegt Eis, Streusalz und Splitt. Zusätzlich bleiben Schnee oder gar Eis an den Pfötchen hängen. Das alles erfordert eine intensivere Reining. Säubern Sie nach jedem winterlichen Spaziergang die Pfoten Ihres Hundes mit etwas lauwarmen Wasser, um Salz und Schnee zu entfernen. Gönnen Sie Ihrem Liebling anschließend einen wohltuenden Balsam. So vermeiden Sie rissige Haut am Ballen.

Im Sommer ist der Boden oft sehr heiß. Das kann im schlimmsten Fall zu Reizungen und leichten Verbrennungen an den Pfoten des Hundes führen. Deshalb ist Ihr besonders aufmerksamer Blick gefragt – und zur Not der Gang zur Sprechstunde des Tierarztes.

Wer die Pfoten des Tiers im Sommer und Winter besonders schützen möchten, hüllt Sie in spezielle Pfotenschuhe. Besonders bei Hunden mit sehr empfindlichen Pfoten, sind diese besonderen Hundeschuhe eine gute Entlastung für den Vierbeiner – und ein Schutz vor Wunden, Verletzungen und rissiger Haut.

Mit der Zeit wird die Pfotenpflege beim Hund zur einfachen Routine für Hundebesitzer. Gut gepflegt läuft Ihr Vierbeiner dann gesund und geschützt durchs Leben. Und noch ein Tipp zum Schluss: Riechen Sie mal an den Pfoten Ihrer Fellnase. Riecht nach Popcorn, Chips oder Nachos – ein Phänomen, das „Frito Feet“ genannt wird.

Teilen Sie diesen Artikel:

Mehr zu Pflege & Hygiene